Bei den Hilfestellungen durch Ergotherapie geht es immer darum, die Aktivität und Selbständigkeit der Patienten zu fördern. Im besten Fall hilft die Ergotherapie beratend, der Entstehung von Krankheiten oder möglichen Folgeschäden vorhandener Erkrankungen vorzubeugen. Patienten werden in die Lage versetzt, ihr Verhalten im Alltag gesundheitsfördernd auszurichten und ihr Lebensumfeld gesundheitsförderlich zu gestalten. In der Regel sind es konkrete Krankheitsbilder aus bestimmten medizinischen Bereichen, die Mensch veranlassen, ergotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems können auf akute Ereignisse zurückgehen oder chronisch ausgeformt sein. Sie sind oft mit Funktionseinschränkungen verbunden, die sich in Lähmungen, Sensibilitätsstörungen oder kognitive Beeinträchtigungen äußern und Betroffene erheblich in ihrer Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit einschränken können. Beispiele für behandlungsfähige Erkrankungen in diesem Bereich sind:
Im Bereich der Psychiatrie und Psychosomatik kann Ergotherapie ihren eigenständige Kompetenz und ihre spezialisierten Methoden zur Förderung von mehr Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit von Patienten aller Altersstufen besonders gut zum Einsatz bringen. Es gibt eine Vielzahl psychiatrischer und psychosozialer Störungen, die mit Blick auf die konkrete Lebenssituation des Einzelnen und den individuellen Bedarf mit Ergotherapie erfolgreich behandelt werden können. Dazu gehören u. a.:
Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung verzögert ist, die bezüglich ihrer Selbständigkeit eingeschränkt sind oder die von einer Behinderung betroffen sind, können durch ergotherapeutische Maßnahmen eine deutliche Verbesserung ihrer Handlungsfähigkeit und ihres Selbstbewusstseins erfahren. Die Maßnahmen werden in enger Koordination mit Eltern, Erziehern und behandelnden Ärzten durchgeführt und betreffen u. a. folgende Krankheits- oder Störungsbilder:
„Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge: es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann; es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.“
Prof. Dr. Gerald Hüther
Regelmäßig führen wir ein Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen durch. Das Training orientiert sich am neuropsychologischen Gruppenprogramm "Attentioner" von Claus Jacobs und Franz Petermann und hat folgende Ziele:
„Das Gehirn wird so wie man es mit Begeisterung nutzt: Potentialentfaltung“
Prof. Dr. Gerald Hüther
Ergotherapie spielt gerade bei älteren Menschen mit (Mehrfach-)Erkrankungen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Selbständigkeit so lange und so weitgehend wie möglich zu erhalten. Veränderungen der Lebenssituation, der sozialen Einbindung oder ein notwendiges Verlassen des vertrauten Wohnumfelds schaffen für ältere u. U. besondere Belastungssituationen, über die körperlichen Beeinträchtigungen hinaus. Ergotherapie bezieht deshalb neben dem Patienten in seiner konkreten Situation und seinen besonderen Anliegen auch evtl. vorhandene (pflegende) Angehörige und behandelnde Ärzte mit ein. Die Behandlung älterer Menschen wir häufig notwendig u. a. bei:
Bei Einschränkungen der Motorik sowie Einschränkungen von Körperfunktionen und Strukturen durch orthopädische Erkrankungen kann Ergotherapie eine wichtige Hilfestellung leisten, um im Alltag individuell benötigte Körperfunktionen und Aktivitäten zu stabilisieren oder aufzubauen. Indikationen für ergotherapeutische Maßnahmen im Bereich der Orthopädie sind u. a.: